Entgleisungen

Donnerstag, 29. Januar 2009

Carpe diem, Liam Gallagher!

Liam Gallagher=Peter Bond hoch 2

OK. Na gut. Wie fange ich jetzt am besten an!? Ich könnte sagen, dass die Geister der zukünftigen und vergangenen Weihnacht in Verbindung mit der desaströsen Zauberstab-Enttäuschung mich in eine grüblerische Stille voller Selbstzweifel zurückwarfen. Ich könnte natürlich auch mit Nachdruck behaupten, ich sei von neugierigen Außerirdischen entführt worden und auf dem von 1-äugigen 3-brüstigen Frauen beherrschten Planeten Tareus IV durch verschiedene beschämende Experimente so gebrainwashed gebeutelt worden, dass ich mich jetzt ausschließlich von AJAX Allzweckreiniger ernähre und nur noch auf nasse Vileda Wischmobs stark sexuell reagiere.

Und obwohl es, wie ich finde, der gefühlten Wahrheit schon sehr nahe kommt, liegt der eigentliche Grund für die spontane Verschiebung von Prioritäten nur hier. Nichts ist schlimmer als einen guten Mann in kürzester Zeit verfallen zu sehen, ein fortgesetztes brutales Massaker an seinen einbrechenden Fähigkeiten, Fertigkeiten und Optionen zu erleben, zu verstehen, wie schnell der Zufall dir in wenigen Wochen alles nehmen kann, irreversibel, auch das, was du einst für selbstverständlich und unverzichtbar hieltest. Das, was du dir nie vorstellen könntest, nicht mehr zu haben.

"Carpe diem", ruft das rationale Über-Ich, und also schnappe ich mir den kleinen Neon, entscheide mich doch noch spontan und ganz ohne Wehmut gegen Florian Silbereisen, kaufe 2 Oasis-Karten, erzähle ihm in blühendsten Farben vom kultigen "Be Here Now" Konzert in der Frankfurter Festhalle, auf dem ich Oasis zum ersten Mal sah. Dann spiele ich ihm noch "Talk tonight", "Wonderwall" und "Champagne Supernova" auf der Gitarre. "Echte Griffe sind ja viel komplizierter als bei Guitar Hero auf der XBox", sagt der kleine Neon. Na bitte, das Jahr beginnt doch nicht ausnahmslos beschissen...

Dermaßen angefixt fahren wir am Montag, den 19.01.2009, zur Philipshalle. Aber irgendwie will das nicht klappen mit dem Happy End im Januar. Konzert abgesagt wegen einer Unpässlichkeit von Liam Gallagher, verschoben auf den 04. Februar. Toll, an dem Termin können wir beide nicht.

ACHTUNG, ACHTUNG: Das Weiterlesen kann Ihr mentales und körperliches Wohlbefinden gefährden sowie in Abhängigkeit Ihres gefühlten Kultivierungsgrades befremdlich und irritierend auf Sie wirken!!! Schwangere, Stillende und Herr Mahakala sollten jetzt sofort ganz oben rechts auf "nächstes Blog lesen" klicken!

Liam Gallagher, du Sohn einer eineiigen usbekischen Beutelratte, du arroganter Klappspaten und feiste, versoffene Leadsänger-Kackbratze einer Gruppe, deren Name ich nicht mehr kenne: Wenn ich herausfinde, dass du am 19.01.09 wieder mal zugedröhnt in irgendeiner Toilettenecke gelegen hast, anstatt wenigstens den Versuch zu starten, die Bühne zu finden, komme ich nach Manchester und zwinge dich dazu, 100 Känguruhhoden in 5 Minuten zu vertilgen. Ungekocht. Das ist mein letztes Wort!

Neon!

Samstag, 20. Dezember 2008

Die Zauberstab-Enttäuschung

Twilight Zone

Es ist seltsam, dass viele Skorpione (vielleicht sogar alle) das Dunkle als so unerhört magisch und anziehend empfinden. Womöglich ist es Ausdruck ihrer bodenlosen Unergründlichkeit, ihrer ruhelosen Sucht nach kristallklarer Abgeschiedenheit inmitten einer tosenden gleichgeschalteten Masse, ihrer häufigen Vorliebe für Dinge jenseits des menschlichen Mainstreams, ihrer provokanten Suche nach extremen Gefühlszuständen und ihrer tiefen Verachtung für das normale Bekannte.

Auf der Jagd nach den letzten Weihnachtsgeschenken führte mich mein Weg heute durch den Düsseldorfer Hofgarten, ein wunderschönes Jahrhunderte altes Gelände im englischen Stil, das sogar wirre Bahnhofspläne, feuchte nationalsozialistische Träume von großen Aufmarschstraßen und bedrohliche Stadtplanerexzesse weitgehend unbeschadet überlebt hat.

Jedesmal läßt mich der weite Blick über die Jägerhofallee mit den im letzten Drittel beginnenden Lichtbankinstallationen innehalten. Dunkel liegt die Allee vor einem, und das Licht der Bänke in einiger Entfernung taucht alle Materie in eine unwirkliche Farbe des Zwielichts. Twilight Zone. So stand ich also für Minuten dort, unbewegt, sog die Stimmung in mich auf, genoss den kühlen Schauer auf meinem Rücken und kräftigte mich für die bevorstehenden Ellbogenrempler inmitten der verzweifelt-hastenden Geschenksucher in den großen Kaufhäusern - und fühlte mich angenehm anders.

"Herr Engemaaaaaaann, die Dame möchte den Zauberstab für € 133,95! Ich finde den nicht!", ruft eine entnervte Verkäuferin im Untergeschoss des Carsch-Hauses quer durch die ganze Abteilung. Ich fahre erstaunt herum. Mit allem habe ich gerechnet, aber nicht damit, dass das Carsch-Haus jetzt auch Vibratoren verkauft.

"Aber gerne doch, der mit 200 Watt ist wirklich zu empfehlen!", konstatiert Herr Engemann trocken. Wie im Hofgarten bleibe ich abrupt stehen, starre ungläubig und erwartungsvoll auf Herrn Engemann, warte darauf, wie er sich hinkniet und aus einer dunklen, geheimen, nur Insidern bekannten Schublade einen 200W Vibrator herausholt. Die Kundin strahlt bereits hoffnungsfroh. Ich glaube, sie packt im Geiste zuhause gerade den Zauberstab aus und schaltet ihr Handy stumm.

So sind Skorpione: sie sehen und erhoffen und erwarten immer das Außergewöhnliche, das Aufregende, das dunkle Paranormale. Ich muss sicher nicht groß ausführen, dass es sich leider nur um einen gewöhnlichen Stabmixer handelte. Und liebe Carsch-Haus-Käuferin: Im Internet gibt's den für € 98,98. Musste ich googeln. Um die Zauberstab-Enttäuschung zu kompensieren.

Neon!

Donnerstag, 20. November 2008

Basisdemokratische Konzertentscheidung

Konzert-Zwickmühle

Mann muss mit der Zeit gehen. Kernige Blogger-Befragungen und gefühlte Mitbestimmungsrechte schaffen Identifikation, Blog-Bonding und warmherziges Verständnis für individuelle Entscheidungsunsicherheiten, bei denen man als Unbeteiligte/r eigentlich nur erstaunt den Kopf schütteln möchte. Gardasee vs. Berlin, Polo vs. Mini und jetzt...

Ja, ich kann auch nicht mehr schlafen und wälze mich nächtens hin und her, seit ich mich in dieser gnadenlosen Zwickmühle befinde, welches der Konzerte ich nun besuchen soll. Und das kam so: vorgestern gucke ich also zufällig auf die Event-Übersicht der Düsseldorfer Philipshalle und finde mich unvermittelt in einer der schwersten Entscheidungskrisen meines Lebens wieder:

19.01.2009 - OASIS
oder
21.01.2009 - Das Überraschungsfest der Volksmusik (degeneriert von Florian Silbereisen)
oder
25.03.2009 - Die Kastelruther Spatzen (Das Schlimmste aus 25 Jahren - live).

Für hoffentlich ratgebende Leser möchte ich als Entscheidungshilfe nicht unerwähnt lassen, dass ich OASIS schon 2x in Frankfurt und Köln gesehen habe, hingegen bei Flori Silbereisen und den Kastratenspatzen Lippenplaque bekomme, wenn ich aus Versehen im Fernsehen draufzappe. Aber das nur am Rande! Und die Entscheidung ist natürlich völlig offen und nur in Eurer Hand!

Neon!

Montag, 17. November 2008

Keine Chance bei Obama

I want to know if Neon has inappropriate E-Mails?

Wenn ich mich heute, an dem so wichtigen Tag für mein Leben, entscheiden wollte, in die USA auszuwandern und mich auf einen der tausenden frei werdenden Jobs im Obama-Team zu bewerben, müsste ich sehr tapfer sein. Die Financial Times schreibt, dass die Überprüfung, mit der alle Bewerber auf die neu zu besetzenden Ex-Republikaner-Jobs in Ministerien und Bundesbehörden auf Herz und Nieren durchleuchtet werden, die schärfste der US-Geschichte ist. Joseph McCarthy hätte sicher seine diabolische Freude an dem Katalog von 63 Fragen gehabt, der die brutalst-intimste Aufklärung jedes potenziellen US-Bewerbers erzwingt. Und ICH hätte wirklich absolut Null Chance!

Schon bei der Frage, ob ich peinliche Verwandte hätte, müsste ich heftigst nicken. Meine Tante Ruth aus Baden kann man wirklich keinem zumuten. Auch bei dem Begehren, ob ich die Putzhilfe gesetzeskonform bezahle oder über Naturalien entgelte, würde ich wahrscheinlich ins Stottern kommen. Spätestens jedoch bei der Frage, ob ich blogge, E-Mails mit peinlichen Textinhalten oder Pseudonyme im Internet habe, müsste ich 3x mit JA antworten.

Und bei Verbindungen zu Personen, die meine Eignung für Regierungsämter beeinträchtigen würden, müsste ich gar eine ganze Litanei aufzählen. Halt sowas wie dass ich kürzlich erst bei Naughty Nessy zu Besuch war, außerdem mit einer Gruselkabinettinhaberin kommuniziere, die unschuldige Arbeitskollegen und Handwerker abmurkst, und sowieso einen Pathologen kenne, der womöglich in Qatar Schulräumungstrainingsvideos anschaut, während er bestimmt noch gleichzeitig halb-lebende Demokraten seziert (Die hausmeistervernarrte Berlinerin, die gerade am Gardasee ihr Mafia-Netzwerk weiter ausbaut, hätte ich eh verschwiegen).

Das alles macht meine Bewerbung vollkommen sinnlos. Obwohl ich natürlich auch ins Grübeln komme, ob ich für jemanden arbeiten möchte, der das alles wissen möchte, bevor er vielleicht jemals mit mir spricht. Dann freue ich mich darüber, selbständig zu sein, und nur Aufträge anzunehmen von Kunden, die nach meiner ganz individuellen Einschätzung bestimmt viele peinliche Verwandte haben, hoffentlich bloggen und verdammt viel kernige E-Mails geschrieben haben, bei denen man knallrot werden kann, wenn man amerikanischer Regierungsbeamter ist.

Neon!

Mittwoch, 12. November 2008

Perfide Männlichkeitserschütterung

Gemeine Stehsonnendusche

Ich bin beunruhigt. Heute Abend habe ich eine schwere Erschütterung der sinnlichen Aura meiner an sich unfragwürdigen Männlichkeit verspürt. Oder wie anders müßte ich die automatische Stimme der neuen Sonnendusche im Fitnessstudio interpretieren, die mich mit den Worten begrüßte: "Herzlich Willkommen zu Ihrem entspannenden Sonnenerlebnis. Bitte entfernen Sie Schmuck, Make-Up, Kontaktlinsen...".

Herrje, bin ich etwa bei der maschinellen Geschlechtsermittlung durchgefallen?

Neon!

Montag, 10. November 2008

Vertrauensvolle Anfragen

Darf ich mittels dieses unmittelbaren Aufrufs die verunsicherten weiblichen Autorinnen der Google-Anfragen "ich gehe immer ohne höschen raus" sowie "ohne slip im restaurant" nachdrücklich bitten, vertrauensvoll mit mir direkt Kontakt aufzunehmen. Ich denke, ich kann Ihnen weiterhelfen!

Der schweizerischen Yoga-Interessierten kann ich auf ihre Frage "ist schneidersitz gesund?" vorab sagen: Wenn Sie davor 2 Yakult-Aktionspacks leeren, wird es Ihre Darmflora jubilieren lassen. Nur Mut!

Neon!

Dienstag, 28. Oktober 2008

Verhältnisfrage

Wie kommt es eigentlich, dass erwachsene Männer, die sich unter der Dusche eines Fitnessstudios am lautesten und vulgärsten gebärden, rülpsen, spucken und ihren Naseninhalt auf den Boden rotzen, immer die kleinsten Schwänze von allen haben?

Samstag, 20. September 2008

Multitasking Wochenaufgabe

The Multitasking Challenge

Und hier die neue, ab Montag geltende Wochenaufgabe für alle Freunde des anspruchsvollen Multitaskings: Putzen Sie Ihre Zähne mit der linken Hand in kräftigen, horizontal verlaufenden Bewegungen und bewegen Sie mit rechts ein Q-Tipp in Ihrem (Anfängerzugabe) rechten Ohr dergestalt, dass Ihr Gehörgang anschließend angenehm gereinigt aber Ihr Trommelfell immer noch intakt ist.

Ich hab's leider nicht ganz geschafft. Sollten Sie mich über Skype anrufen wollen, stellen Sie bitte Ihr Mikro lauter. Danke.

Neon!

Samstag, 9. August 2008

Drugs don't work!?

Cocaine

Puh! Gerade wollte ich panisch werden angesichts des drohenden Wochenendlieferstopps, doch dann, endlich, kam doch noch rechtzeitig die wöchentliche Kokainlieferung, die man zur Zeit braucht, um bei den technischen Twoday-Problemen nicht die Nerven zu verlieren. Arghh. Ob so'n eigener Webspace auf Dauer nicht günstiger ist? Ich meine, wenn man mal die Drogenberge und Baldriankosten mitrechnet...

Neon!

Mittwoch, 25. Juni 2008

Nahtod-Erfahrung auf der Crunch Bench

Don't mess with the Crunch Bench

Ich habe den Grund noch nicht gefunden, warum blonde Frauen [Exkurs: Das "blond" ist wirklich kein Vorurteil, sondern exakte, individuelle, statistische Auswertung] glauben, sie könnten das Newton'sche Schwerkraftgesetz mit der Kraft ihrer Gedanken Naivität gedanklichen Unbeschwertheit dahingehend verändern, dass, wenn sie auf einer Crunch Bench SITZEN und an dem pfeilmarkierten Hebel zur Winkelverstellung ZIEHEN (Gedankennotiz: Ein Hebel wird dadurch enthebelt!), sich das durch ihr Körpergewicht beschwerte Brett nicht in durchaus rasanter Geschwindigkeit gen Boden bewegen würde.

Wie auch immer: Die blonde Versuchscruncherin, die diesen außergewöhnlichen Weg der Geräteanpassung heute Abend im Fitnessstudio wählte, machte also - bedingt durch ihre blitzschnell kapitulierende Sitzfläche - eine nicht sehr elegante Rolle rückwärts und landete dermaßen ungewollt katapultiert und mit großen Augen vor meinen Füßen.

Ganz Gentleman, befreite ich sie von Ihrem Sport-BH Kopfhörerkabel, welches sich in Luft abschneidender Weise durch den Fall um ihren Hals gelegt hatte und sie zu ersticken drohte. Gottseidank musste ich kein Blut tupfen wie Frau Nessy, aber ich denke, ich habe mit dieser Heldentat eine lebenslange Freundin gefunden, der ich sicher noch oft im Fitnessstudio das Leben retten muss darf, wenn sie mal wieder am falschen Hebel zieht.

Manche Menschen entwickeln wirklich sonderbare Ideen, sich vom Hier ins Jenseits zu befördern.

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