Außergewöhnliches

Mittwoch, 9. April 2008

10.000 Karmapunkte

Ich glaube, heute habe ich mir eine fette 10.000 Karmapunkte-Gutschrift verdient. Ich habe mich nämlich trotz durchaus pressierender ToDo-Liste zusätzlich vorbildlich sozialpositiv engagiert und
  • Frau Araxe zu ihrem Lebensglück und einer baldigen Hochzeit verholfen,
  • Frau Caliente hilfreiche Tipps zur Reinigung der wenigen ihr verbliebenen Wäschestücke gegeben,
  • Frau Monsterkeks' Zungenkussorgien abwägend aber doch unterstützend kommentiert.
Ja, ich darf sagen, ich fühle mich gut, ausgeglichen und von einer sehr positiven Grundstimmung beseelt. Ein wirklich befriedigendes Gefühl, wenn man soviel Gutes tun kann! Kann ich nur jedem empfehlen!

Neon!

Donnerstag, 20. März 2008

Kauf Dir ein neues Leben!

ALife4Sale

Blog-Frustrationen, Missmutigkeiten, Auszeiten und Sprachlosigkeiten vagabundieren dieser Tage durch Twoday. Mühsam leiern sich meine abonnierten Lieb-Links in mutwillig-irregulären Abständen Gedanken- und Erfahrungsschnipsel aus dem Hirn.

Auch ich denke angestrengt darüber nach, wie ich aus einer frisch erkannten Zahnwurzelresorption im Dens caninus dexter inferior mediales Kapital schlagen und meinen Abonnenten frischen Wind und neuen Blog-Mut einblasen kann. Aber ich habe eingesehen, dass Zahnwurzelresorptionen generell ein undankbares Thema sind, wenn man nicht gerade im Flirt-Chat für ungebundene Zahnärztinnen eingeloggt ist.

Daher also ein anderer Tipp, wie man wieder zu einem aufregenden Leben, zu einem spannenden Job und neuen Freunden kommt - und so die Grundlage für viele neue Blog-Beiträge akquiriert. Ich rede hier nicht von irgendeinem Leben, sondern dem von Ian Usher in Perth (Western Australia). Ab Sonntag, dem 22.06.08 kann jedermann eine Woche auf sein Leben bieten und - als Meistbietende/r - es schließlich komplett übernehmen. Lifestyle, Haus samt Einrichtung, Auto, Motorrad, Jetski, Fahrrad, Freunde und sogar sein Job als Teppichverkaufsassistent bei Jenny Jones Rugs.

Kein Zweifel, dies ist ein wirklich sehr sehr umfassendes Angebot und Ian versichert glaubhaft, dass er nichts für sich behalten wird. Denn er plant, sich nach Ende der Auktion nur mit seinem Reisepass bewaffnet zum Flughafen zu begeben, sich in das nächste Flugzeug mit einem freien Platz zu setzen, um dann irgendwo ganz neu anzufangen.

Details zur Auktion auf www.alife4sale.com inkl. ausreichend Zeit, um bis zum Start der Versteigerung preisliche Überlegungen anzustellen.

Neon!

Samstag, 8. März 2008

Einrichtungsstalking bei sole bitch?

So leb' ich

Kennt jemand das? Diese Stimmung, wenn man am frühen Abend durch die Straßen geht, dann, wenn die Vorhänge noch nicht zugezogen und die Jalousien noch nicht herunter gelassen wurden, aber das Licht innen bereits brennt, welches die Räume erleuchtet und einen flüchtigen Blick auf den Lebensentwurf der dort Wohnenden erlaubt, auf ihren Geschmack, ihren Stil, eben das, was sie selbst und das, was sie lieben, ausmacht.

Ich habe mich schon gefragt, ob ich dem Voyeurismus verfallen sei. Aber das ist es nicht. Ich finde es spannend, zu sehen, wie andere ihren Lebensraum eingerichtet haben, welche Ideen sie dabei hatten, welche Gegenstände und Stilwelten sie kombinierten, wie sie ihrer Kreativität Ausdruck verliehen und welche potenziellen Rückschlüsse die Kette von Interieurentscheidungen auf die dort Lebenden erlaubt.

Jeden Tag könnte ich mir stundenlang andere Wohnungen und Häuser ansehen, wenn das ginge. Manchmal würde ich vor einem Haus gerne länger stehen bleiben wollen, mich wagen, mir meine Nase an den Fensterscheiben platt zu drücken, um all die vielen Eindrücke in mich aufzusaugen, aber das wäre keine gute Idee. Bestimmt würde mich bald die Polizei aufgreifen und mich als Einrichtungsstalker verurteilen. Privatheit verdient angemessenen Schutz vor individuellem Interesse.

Gottseidank aber gibt es Web 2.0. Und Leute, die einen Blick in ihr Wohnzimmer sehr willkommen heißen. Menschen, die statt eines gerahmten Bildes einen Staubsauger zerlegen und an die Wand schrauben. Menschen, die Bilder von ihrem rosa Badezimmer hochladen und sich trotzdem über jeden Kommentar freuen. Das finde ich toll. Auch, weil ich dafür wahrscheinlich nicht ins Gefängnis muss.

Wer sich, wie ich, auch gerne straffrei andere Einrichtungsideen ansieht: Guckst du mynesto.de, solebich.de und zimmerschau.de.

Neon!

P.S. Frage an Frau Faust: Warum hat mein Gehirn www.solebich.de zuerst als "sole bitch" dekodiert und nicht als "so leb' ich"?

Freitag, 29. Februar 2008

Der Tag, an dem ich Soljanka aß

Deadly Soljanka

Das Wort "Plazenta-Pizza-Rezept" erinnerte mich heute an eines der herausfordernsten Gerichte, welches ich meinen Körper gezwungen habe, zu konsumieren. Und an einen guten Freund.

Da waren wir also, kurz nach der Wiedervereinigung, in Berlin-Adlershof und halfen dem DFF, ein neues IT-System einzuführen, welches er dringend benötigte, um neues, westliches Regelwerk abzubilden. Dekadent übernachteten wir mitten auf dem Kudamm in einem netten kleinen Familienhotel, fuhren morgens in einem tiefer gelegten, schnellen BMW meines Hamburger Kollegen ostwärts, eingekreist von Millionen braun qualmender Trabbis, auf Straßen mit unzähligen Schlaglöchern, dazu laut Massive Attack's "Unfinished Sympathy" hörend. Oder The Farm's "All together now". Wie passend.

Das war die Zeit, als Elf99 noch existierte, aber der schwarze Kanal schon abgeschaltet war. Das Projektteam saß in diesem Büro eines ehemaligen Stasi-Oberen, eben jenes, wo noch der riesige schwere Tresor Platz nahm, dessen Tür nun offenstand und jetzt Wichtigeres als belastende Dossiers enthielt - unsere Lufthansa Joghurtvorräte vom Montag-Hinflug.

Lustige Dinge, die man dort schnell lernte:
- Die Raumtemperatur wird mangels Heizungsknopf durch das Öffnen und Schließen der Fenster reguliert, d.h. spätestens ab November ist es entweder scheisskalt oder scheisswarm im Raum
- Es braucht 4 DFF-Mitarbeiter, um eine Glühbirne im Projektraum zu wechseln
- Zum Dank für geschaffte Termine gibt es immer eine lange Rede und eine warme Flasche Rotkäppchen für jeden im Team.

So weit, so gut. Dann aber kam die Kantine. Und der Tag, an dem ich einen verbeulten und sicherlich geschichtsträchtigen Löffel meines höchst biegsamen DDR-Aluminium-Weichbestecks interessiert auf Entdeckungstour durch das DFF-Tagesgericht entsandte: Soljanka-Suppe. Es war Freitag. Und das Spiel begann.

Sind das nicht die Fleischklöße vom Montag? Nein, das ist der Gemüsetopf von Dienstag! Quatsch, ich schmecke den Fisch von Mittwoch! Schwimmt da ein Pommes oder ist das der Kartoffelauflauf von gestern?

"Ich habe HO-Plastiktüte", sage ich, und fische ein Stück derselben aus meiner russischen Mischsuppe. Alle feuern ihre Weichlöffel erschreckt zurück in die Soljanka. "Alternative Lösung?", fragt Marco kurz und bündig. "Tresorschrankjoghurts", sage ich. Wir grinsen uns an und gehen. Das war das letzte Mal, dass ich Soljanka aß.

Marco sah ich das letzte Mal zum erfolgreichen Projektabschluß. Wir konsumierten Wagenladungen von Rotkäppchen und freuten uns erschöpft über unseren Erfolg. Kurze Zeit danach ging er nach San Francisco und starb später an AIDS. Wenn ich an Soljanka denke, denke ich an ihn. Und umgekehrt. Und erst viel später begriff ich Idiot, warum er sich in den Berliner Discos nie wirklich für Frauen interessiert hatte.

Neon!

Samstag, 16. Februar 2008

The next great Uri Neon

Polar Bear Crisis

Meine Cousine ist jetzt stolze Besitzerin eines "Global Blackberry". Kürzlich flog sie aus Toronto ein und präsentierte ihn mir mit roten Wangen, die ihre nicht unerhebliche Aufregung und Freude verrieten. Sie könne mit Hilfe dieses kleinen PDAs nun E-Mail an jedem Ort der Welt empfangen und beantworten.

Wie jeder weiß, haben intelligente Leute (sie ist Anwältin), die auch noch einen Global Blackberry besitzen, meist eine derart beeindruckende Geisteskraft und Mentalstärke, dass sie oft von Stewardessen gebeten werden, während Start und Landung ihr Denken zu reduzieren. Es war natürlich unnötig, sie zu fragen, ob ihr das beim Hinflug auch passiert war.

Dann traf es mich aber wie ein Blitz. Denn schließlich sind wir verwandt und verfügen in gewissem Umfang über die gleichen smarten Gene in unserer überragenden DNA. Abends setzte ich mich also vor meinen Laptop und suchte nach einer angemessenen Demonstration meiner mentalen Stärke - und es funktionierte auf Anhieb: Seitdem schreibe ich Blogbeiträge, in dem ich mein Gehirn dazu bringe, Buchstaben via Bluetooth an meinen Laptop zu senden. Wie Sie gerade lesen können, klappt das ganz hervorragend.

Die schlechte Nachricht ist, dass jedesmal, wenn ich beginne, mich auf den ASCII Zeichensatz zu konzentrieren, die Abwärme meines Gehirns das Problem der globalen Erwärmung derart verstärkt, dass ein Polarpinguin stirbt. Das zwingt mich oft, mich kurz zu fassen.

Ich muss schließen! Da die Mikrowelle defekt ist, habe ich heute die Verantwortung dafür übernommen, die zur Vorspeise vorgesehene Suppe allein durch meine knisternde Gehirnleistung zu erhitzen.

Neon!

P.S. Auf Basis der Länge dieses Blogbeitrags rechne ich damit, dass dadurch etwa 17 Polarpinguine und 5 Polarbären ihr Leben verloren haben. Ich werde deswegen heute Nacht noch lange wachliegen und an mir zweifeln!

Donnerstag, 7. Februar 2008

You suck at Photoshop!

You Suck @ Photoshop

Du weißt es, ich weiß es, und Frau Morgenstern weiß es sowieso: Photoshop nicht zu beherrschen ist heutzutage mindestens genau so peinlich wie Gabriele Pauli in Gummi-Spülhandschuhen, gegen Deutschland im Fußball 3:0 zu verlieren oder stolzer bedauernswerter Besitzer eines preiswert-mallorcinischen Steißbein-Tattoos (vorzugsweise mit aufreizend-motivierendem Text „Ab hier wird’s eng!“) zu sein.

Gottseidank gibt es kreative Leute wie Donnie Hoyle, der wunderbare PS Tutorials auf YouTube bereitstellt, um dilettierenden Photoshop-Novizen den korrekten Gebrauch von Ebeneneffekten und -masken, Pfaden, Selektionen und das Klonen von Bildteilen unter Umgehung des Musterstempels (Iggittt! Nicht mal daran denken!) nahe zu bringen. Dabei unterlegt er das wirklich Wissenswerte noch zusätzlich durch eine wunderbar witzige Begleitstory, die kaum unterdrückbare Lust auf die nächste Fortsetzung macht.

Daher die klare Neon-Empfehlung: Auf jeden Fall streng sequentiell ansehen, d.h. also erst Lektion Eins, dann Zwei, sodann Drei, darauf Vier und erst dann Fünf. Diese und hoffentlich bald weitere Tutorials kann man auch direkt über Donnie's Profilseite abrufen.

Wie bekommt man also bildtechnisch die nervige, teppichpinkelnde Katze, die die (Ex-)Freundin mitgebracht hat, kopfüber in einen Plastiksack? Lektionen gucken! Und dann sag deinen Becken-Tattoos Adé, zumindest elektronisch.

Neon!

Montag, 4. Februar 2008

Homecoming

rockies.jpg

Endlich. Neon Junior ist zurück, nach 5 langen Monaten in den tiefsten Rockies. Größer, behaarter, erwachsener, selbstbewußter, mit vielen neuen Freunden weltweit, die Jeans noch tiefer hängend, mit perfektem Englisch und stolzen Flecken und Narben vom Snowboardfahren bei manchmal -27 Grad Celsius. In kaum etwas liegt mehr Glück und Zufriedenheit als in dieser langen Wiedersehensumarmung. Alles steht still in dieser Sekunde am Flughafen, die ein gefühltes Leben dauert. Und alles ist gut.

Neon!

Donnerstag, 31. Januar 2008

Frau Araxe und das Brückenexperiment

Bridge

Bas Kast, Biologe, Psychologe und Wissenschaftsjournalist, schreibt über die Liebe und erklärt die Leidenschaft: Aufregung sei ein entscheidender (aber manipulationsfähiger) Parameter, um Empathie, ja sogar tiefe Zuneigung und Leidenschaft zu erwecken.

1. Die Theorie: Das Brückenexperiment von Arthur Aron

Der Psychologe hatte eine ausgesprochen attraktive Mitarbeiterin auf die größte Fußgängerhängebrücke der Welt geschickt. Sie sollte dort Lockvogel spielen und männliche Passanten mit einem belanglosen Fragebogen ansprechen. Der Fragebogen war nebensächlich - sie gab den Männern ihre Telefonnummer mit dem Hinweis, sie könnten anrufen, wenn sie Interesse an diesem Projekt hätten. Die Fußgängerhängebrücke war 70m hoch, sie schwankte und es war unzweifelhaft eine ziemlich aufregende Situation. Das gleiche wiederholte sie auf einer stabilen und festen Holzbrücke. Es zeigte sich, dass die Männer von der schwankenden Hängebrücke die Interviewerin 4 Mal häufiger anriefen als die Männer auf der festen Brücke. Das Gehirn war schlicht unfähig, die situativ gefühlte Aufregung alleine der schwankenden Brücke zuzuordnen, sondern projizierte diese auf die fragende Frau, deren Attraktivität sich dabei vervielfachte.

2. Die Praxis: Von Profis lernen - Frau Araxe's Gruselkabinett
  • Geben Sie Ihrem Blog eine dunkle, grauschwarze Farbpalette, die jedem nichtsahnenden Besucher sofort einen eiskalt-aufregenden Schrecken durch die Glieder jagt.
  • Verwenden Sie Bilder von allerlei entsetzlichem Getier, künstlich oder echt. Scheuen Sie sich nicht, Folterinstrumente, Hackebeile und sonstige schreckliche Werkzeuge zu präsentieren, bis sich jedes Nackenhaar vor Aufregung sträubt.
  • Bedrohen Sie unschuldige Kommentatoren mit Zerstückelung. Reden Sie viel über Voodoo, ägyptische Mythologien, Enthauptungen, Friedhöfe, Horrorfilme und sonstige Angst einjagende Begrifflichkeiten.
  • Erwähnen Sie beiläufig, dass Sie sich nur von Schokolade und Nutella ernähren. Sprechen Sie von Ihren Katzen nur als "Fellmonster".
Besuchen Sie auch das Gruselkabinett für eine eigene Würdigung der außergewöhnlich perfekten Umsetzung des Aufregungskonzepts von Arthur Aron - aber Achtung: Zwingen Sie Ihr Gehirn zur äußersten Vorsicht, wenn Sie nicht zu einem Zwangshandelnden (mindestens 36 Blogbesuche pro Tag) mutieren wollen. ;)

Neon!

Dienstag, 30. Oktober 2007

Wie ich den Axe-Test verlor

bcww

Mutig schwinge ich die gepackte Sporttasche über meine Schulter und öffne die Haustüre. Heute ist ein aufregender Tag. Ein kalter Schauer läuft über meinen Rücken, meine Nackenhaare richten sich auf, die Anspannung ist unerträglich. Ich habe mich 15 Minuten ausgiebig mit Axe Vice geduscht - dann 10 Sekunden mit Axe Vice eingesprayed - denn heute ist D-Day, der Tag aller Tage, endlich ist es soweit, und ich werde das tun, was jeder Mann einmal tun muss: Ich mache den Axe Test.

Vorsichtig halte ich meine Nase in den Wind und schaue um die Ecke. Hat sich die Nachbarin vielleicht hinter einem ausladenden Busch versteckt, um in den nächsten Sekunden über mich herzufallen? Wird sie, sollte sie mich im Vorbeigehen durch das halb geöffnete Küchenfenster erschnuppern, an sich halten können oder sabbernd und von Sinnen durch ihre Türe stürzen und mich um schmutzigen Sex anflehen? Ich will und werde es herausfinden.

Mit dem Mut eines zu allem Entschlossenen knalle ich die Haustüre hinter mir zu und beginne zu rennen. Hilfe, wo hatte ich noch das Auto geparkt? Oh Gott, da steht sie. Als ich am Küchenfenster der Nachbarin vorbeischieße, sehe ich aus dem Augenwinkel, dass sie ihre Augen schließt und langsam die einströmende Luft durch ihre Nase zieht. Ich renne schneller und löse aus 10m Entfernung die Fernöffnung der Zentralverriegelung aus. Puh, geschafft. Noch ehe die Nachbarin sich ihre Kleider vom Leib reißen kann, habe ich den Motor gestartet und katapultiere mich mit einem Kickstart außer Reichweite ihrer Axe-induzierten Hormonstörung.

Langsam nähere ich mich mit gezogener Mitgliedskarte dem Empfangstresen meines frisch renovierten Health-City-Centers. Jetzt nur nicht die Nerven verlieren! Ich bemerke sofort ihre glasigen Augen, obwohl ich noch 2m von ihr entfernt stehe. "Hier, meine Karte!", rufe ich und zwirbele dem bereits sehnsüchtig über die eigenen Lippen leckenden Mädel meine Mitgliedschaft aus beruhigendem Sicherheitsabstand zu wie wenn man einen flachen Stein über's Wasser flitschen lässt. Doch sie hat schon Witterung aufgenommen und schaut mich mit geilen Augen an. "Hier, Dein Garderobenschlüssel!", haucht sie mir süßlich zu und versucht, mich mit kaum ausgestrecktem Arm auf Greif- und Kussentfernung anzulocken. "Not yet, my dear, not yet", schießt es durch mein Gehirn, als ich auf sie zustürze und ihr im Rennen den Schlüssel aus der Hand reisse, während sie wahrscheinlich schon dabei ist, sich ihres Wonderbras zu entledigen.

Nervös und aufgeregt atmend stehe ich nun umgezogen hinter der Eingangstüre zur Männerumkleide. Jetzt kommt's drauf an! Werde ich unbeschadet an dem Bauch-Beine-Po Kurs mit 20 Axe-hyperventilierenden Frauen vorbeikommen oder ist es mein Schicksal, das wehr- und hilflose Opfer ihrer wahnsinnigen, explodierenden Lust zu werden? Ich nehme allen Mut zusammen, reisse die Türe auf und sprinte los.

Nur noch 20m bis zum sicheren Hantelbereich. Oh nein, ich strauchele, ich stürze, ich liege flach, ich bin verloren. Während ich mich noch tot stelle, höre ich das Angst erregende Geräusch, das entsteht, wenn mehr als 20 ausgehungerte Frauen die Umgebungsluft durch ihre Nasenlöcher saugen. Ich spüre, wie sie sich langsam von ihrer Matte erheben und in schlängelnden Bewegungen auf mich zuströmen, wie Haie, die Blut geschmeckt haben und nun gierig nach der Quelle suchen. Durch meine Augenschlitze nehme ich noch wahr, wie sie näher schleichen und sich bei jedem Schritt von einem Teil ihrer knappen Sportkleidung befreien. Immer lauter dringt ein martialisches "Bom Chicka Wahwah" in meine Ohren und ich weiß, dass meine letzten Sekunden angebrochen sind. Die Inschrift meines Grabsteins erscheint kurz als Standbild in meinem filmisch ablaufenden Leben: "Er war ein mutiger Mann, aber Axe war schneller". Dann spüre ich noch, wie scharfe rotlackierte Fingernägel meine Nike-Fitnesshose in Streifen schneiden und beginne zu schreien...

Schweißgebadet schrecke ich hoch. Welch ein Alptraum! Diese schreckliche Vorahnung darf nie Realität werden. Gleich morgen werde ich mir ein Sport-TShirt drucken lassen, auf dem steht: "Stay away from me or you're going to Bom Chicka Wahwah". Ich denke, das wird mir mehr Sicherheit geben. Hoffentlich.

Neon!

Mittwoch, 24. Oktober 2007

BananaGuard statt Überschwängerung

bananaguard

Schluss jetzt mit Unwichtigem. Eva Herman ist abgetalked, Schreinemakers wieder im Zickenendlager versenkt und Kerner kocht wieder. Nehmen wir uns also eine kurze Arbeitspause und stöbern im Internet nach etwas, das unseren Geist anregt, unsere Emotionen tief bewegt oder uns ins hochgeistige Philosphieren bringt. Erst mal sehen, was Google News zu bieten hat.

Aha, Oliver Geissen hat 'ne neue Freundin. Who cares? Eine Britin ist durch einen nachträglichen Eisprung in wenigen Wochen 2x schwanger geworden. Die Ärzte nennen es "Überschwängerung". Toll, könnte mein neues Hobby werden: Frauen überschwängern... das machen bestimmt noch nicht so viele. Wayne Carpendale wird ZDF-Landarzt. Na das interessiert wohl nur die Seniorenabteilung - aber gibt mir zumindest ein gutes Gefühl, dass die Löschung des ZDF aus der Senderliste eine hervorragende Entscheidung war.

Weitersurfen. Hey, was ist das? Make my day! Ein Bananenprotektor aus Plastik mit integrierter Perforierung zur Sicherstellung einer für die eingebettete Banane angenehmen Luftzirkulation. Und dann gleich in 9 frohen Farbabstufungen. Nie mehr ein zerquetschtes, dunkelgelbmatschiges Häufchen, das man frustriert aus seiner Tasche fischt. Nie mehr in ein runzligbraunes, durch aufgeplatzte Ritzen quellendes Etwas beißen müssen, das einmal eine knackigfrische Banane gewesen sein könnte. Und diese geniale Erfüllung (m)eines Menschheitstraums ist für nur schlappe € 4,99 sofort zu realisieren? Das ist unglaublich!!! Ich vermute stark, dass es heute jemand richtig gut mit mir meint. Das ist wie Geburtstag und Weihnachten und Sex mit 72 Jungfrauen zusammen.

Jetzt macht mich nur noch eins nervös: Welche Farbe? Nehme ich die Bananaguard "Glow in the dark", die Version in "Passionate Purple" oder "Pretty in Pink"? Oh damn it, "Skyhigh Blue" ist schon ausverkauft. Ich hatte ja gleich so eine Ahnung, dass das Glück nicht ewig anhalten würde.

Neon!
Außergewöhnliches
Dinge, die gut sind
Entgleisungen
Gemalte Lebenserfahrung
Musik
Nachtgedanken
Neon-Award
Neon's Must-Have-Tools
Neon's Top10 List
Schöner Bloggen
Today I Learned
Wort des Tages
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Meine Layouts
Meine bearbeiteten Skins
Hauptseite (Site.page)
Toolbar (Site.foundationToolbar)
Github Neon
Gitlab twoday.net
Font Awesome Cheatsheet v4