Grausame Halloweenleckerchen
Schon an früherer Stelle wurde festgestellt, dass Rosenkohl unter Höchststrafe verboten gehört, weil er wie ein nasser Klumpen Tempos schmeckt und der absolut unausweichliche, abscheulich-atemraubende Kochdunst sich frühestens nach brachialem Einsatz von Quadrillionen Sprühflaschen Febreeze etwas neutralisieren lässt. Grauenhaftes Zeuch. Zu nichts zu gebrauchen, außer...
...ja außer wenn diese kleinen nervigen Biester zu Halloween wieder verkleidet an der Türe terrorklingeln und "Trick or Treat" verlangen. Jetzt (spätestens) gilt es, sich einen gefürchteten Namen bei den kleinen Rackern zu machen, damit sie gar nicht erst daran zu denken wagen, an St. Martin wieder vor der Türe zu stehen, maximal eine halbe Strophe "Ich geh mit meiner Laterne" zu singen, und — wer hätte es nicht vermutet — schon wieder energisch Süßigkeiten ohne das Angebot einer brauchbaren Gegenleistung zu verlangen.
Da kommt dieser degoutante Rosenkohl gerade recht! Wir benötigen:
- eine Schachtel Ferrero Rocher
- eine Schüssel gekochten, aber noch bissfesten penetranten Rosenkohl
- eine Prise konspirative Niedertracht
Anleitung:
- Ferrero Rocher vorsichtig entrollen und Inhalt sofort verspeisen oder an sicherem Ort aufbewahren
- Goldpapier ordentlich glattstreichen
- jeweils einen der schauderhaften Rosenkohle penibel in das Goldpapier rollen
- fertige Kugel mit einem Klecks Uhu auf den braunen Papieruntersetzer kleben
Fortgeschrittene verlängern den Prozess bis zur finalen Enttäuschung, indem sie den Rosenkohl noch kurz in eine dünne (aber wirklich dünne) Schokoladensauce tauchen. Diese sollte geschickt mit 3 Esslöffeln Currypaste und/oder reichlich gehackten Chilischoten eingekocht und so dem eigentlichen Schokoladengeschmack böswillig entfremdet werden.
In einem späteren Beitrag für Superfortgeschrittene werde ich noch ausführen, wie man aus abgelaufenen Zwiebeln kandierte Paradiesäpfel herstellt:
Wir sind bereit. Halloween kann kommen.
Obwohl ich selbst Rosenkohl sehr mag, könnte sogar ich mir vorstellen, in Kenntnis der weit verbreiteten Unbeliebtheit dieses Gemüses zu diesem Mittel zu greifen, um dieser Halloween-Unsitte, ach was sag ich ... dieser angehenden Seuche entgegenzuwirken.