Freitag, 6. August 2021

Final eingenässt

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Letzten Freitag begab es sich, dass Herr Pathologe deroselbst seine schwere BMW zu einem feuchtfröhlichen Treffen in rheinische Gefilde steuerte, wo Herr Neon schon liebevoll an einer handgedrechselten Rucola-Mais-Cabanossi-Jalapeños-Pizza arbeitete. Schon lange hatten wir eine gemeinsame Motorradtour geplant, die uns nun, nach ausgiebiger Streckenplanung mit Calimoto (empfehlenswerte App) am Samstag über Garzweiler, den Effelder Waldsee, über Xanten nach Oberhausen führen sollte, wo wir abends Lo im Uerige treffen sollten.

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Naja, ich hätte als ersten Zielpunkt gleich den Garzweiler Aussichtspunkt angeben sollen, der einem wohl den besten Überblick über die riesigen Braunkohle-Tagebaugebiete (und -löcher) gibt; für die pure Garzweiler-Angabe führte uns Calimoto wg. diverser Straßensperrungen ein paarmal mit diversen Déjà-vus entlang des Dreiecks Erkelenz, Jüchen, Titz. Das Riesenloch, welches durch die geplante Flutung einmal zu einer riesigen Seenplatte werden wird, bekamen wir allerdings nicht zu sehen. Better luck next time.

Denn dank ausgiebigen Frühstücks waren wir eh spät dran und verließen das Abbaugebiet gleich in Richtung Xanten. Obwohl 85% Regenwahrscheinlichkeit für nachmittags angekündigt war, konnten wir die Tropfen, die auf's Visier schlugen, einzeln abzählen. Super harmlos, so weit. Und eine wirklich schöne Tour über Kerken, Geldern, das schöne Städtchen Dörfchen Sonsbeck bis zur Xantener Rheinfähre, wo wir mit anderen Bikern Sonne, Hochwasser und ein Alkoholfreies genossen.

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Im Uerige wartete bereits Lo am eigens reservierten Tisch auf uns und so wurde es allerhöchste Zeit für die nächsten 50 km Richtung Oberhausen. 5 weitere schlappe Regentropfen und 35 Minuten später stellten wir die Motorräder gleich neben der bekannten Altbierkneipe ab. Parallel zu Leberkäs, Pommes und Altbier kredenzte Lo eine verbale Stadtführung und wir wussten anschließend sogar, wo die Mutter von Claus Theo Gärtner (aka Matula) wohnte, und dass sie jetzt tot war, also die Mutter - nicht der Claus. Und das im Gdanska öfter mal der Helge Schneider abhängt, wenn er nicht grad irgendwo Strandkorbkonzerte abbricht.

Es war ein sehr schöner Abend und wir waren bereits lange die letzten Gäste draußen auf dem Vorplatz, als wir uns endlich auf die BMWs schwangen, um nach Hause zu fahren. Ich hätte es vielleicht nicht beschreien sollen, dass wir offensichtlich den angekündigten Regentag ohne größere Wolkenbrüche überstehen würden. Als wenn.

Es muss etwa in Höhe des Kreuz Breitscheid gewesen sein, als sich der Himmel schlagartig verdunkelte bis es nachtschwarz war — dann brach die Hölle los. Dicke schwere Tropfen prasselten stakkato auf's Visier. Nach wenigen Minuten merkte ich bereits wie das Wasser durch die Sympatexjacke und -hose schoss; mein Handy steckte in der Brusttasche (beides nicht wasserdicht) und musste unter einer Autobahnbrücke von mir auf einem nicht ganz ungefährlichen Spontanstopp in den Topcase evakuiert werden. Als wir endlich zuhause ankamen, war ich bis auf Boxershortlevel durchgenässt. Der kluge Pathologe hatte sich natürlich schon morgens seine Regen-Inlets in den Kombi eingebaut und konnte nur mitleidig staunen während ich hektisch mein Handy trockenföhnte.

Wieauchimmer, die Lederhandschuhe sind zwar noch bretthart, aber das Handy hat überlebt und Herr Pathologe hat am nächsten Tag immerhin komplett trocken nach Hessen rübergemacht. Und: ich freue mich auf die nächste Tour. Mit Regen-Inlets, so viel ist mal klar.

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