Master in Drogenkartellstrategie

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Der kleine Neon wird später Strategiechef in einem mexikanischen Drogenkartell. Glauben Sie mir, ich bin genauso schockiert wie Sie, aber ich fürchte, darauf läuft es hinaus!

Dabei fing alles so harmlos an. Selbstverständlich hatte ich nichts dagegen, als er den Wunsch äußerte, in UK seinen Master in Strategy and International Business zu machen. Was kann man als Vater Klügeres tun, als die allerbeste Ausbildung zu ermöglichen?

Die ersten Bildrückmeldungen waren auch vielversprechend. Herrje, ich wünschte, ich hätte ähnlich schöne Rahmenbedingungen gehabt zu meiner Studienzeit.

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Der kleine Neon lernte viel Neues und Interessantes, z.B. dass in Indien Firmen, die aus mehreren Partnern bestehen, liquidiert werden müssen, sobald einer der Partner wahnsinnig wird. Gut zu wissen!

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Ein Masterstudium ist nunmal kein Ponyhof und so wurden die Anforderungen schnell mehr, die Schlagzahl intensiver und die Arbeitszeiten (oftmals) sehr viel länger als das auf Dauer gut ist.

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Doch für Kaffeevorrat war immer bestens gesorgt und ein Indriya hält dich auch bei einer anstrengenden 80-Stunden-Woche einigermaßen auf Trab.

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Auch auf die Ernährung legt der kleine Neon großen Wert und sorgt — wenn er denn mal zum Einkaufen kommt — für gleichbleibend hohe Qualität von Geschmacksträgern, mit denen man Reis oder Nudeln überschütten kann.

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Die Prüfungen in der Sporthalle waren nämlich äußerst hart. Wie will man in dieser niederträchtigen Sitzkonfiguration mal kurz auf das Blatt des Nebenprüflings linsen? Keine Chance.

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Aber der kleine Neon ist ehrgeizig, lernte hart und entwickelte kreative Techniken für den nützlichen Einsatz von Fensterscheibenfronten. Ich hoffe nur, es ist kein Permanent Marker. Bitte lass es kein Permanent Marker sein!

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Manchmal, wenn die Zeit arg knapp ist, schickt der kleine Neon mir Assignments (schriftliche Ausarbeitungen) zu, damit ich diese vor der Abgabe gegenlese. Im letzten Assignment ging es in Advanced Strategy um spieltheoretische Ansätze über Handlungsoptionen im Kampf zwischen der mexikanischen Regierung und den Drogenkartellen Sinaloa und Zeta.

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Jetzt kann der kleine Neon einen Game Tree für den mexikanischen Drogenkrieg aufstellen, die Kartelle anhand von Porter's 5 Forces analysieren und plausible Handlungsräume für mörderische Organisationen aufzeigen, wie sie am besten ihre Mitbewerber oder den Staat fertigmachen.

Das könnte den Einstieg in ein mexikanisches Drogenkartell ziemlich erleichtern. Die Industrie an sich finde ich auch gar nicht mal schlecht. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich ihn mir doch marginal woanders vorgestellt. Abgesehen von Wein oder Whiskey kann ich mit Drogen nämlich gar nichts anfangen. Und anstatt eines monatlichen Päckchens Crystal Meth aus Michoacán hatte ich schon eher auf eine regelmäßige Flasche 18-jährigen Taliskers spekuliert. Kinder! Da machen'Se nix! Die haben einfach ihren eigenen Kopf.

Der kleine Neon hat sich wohl noch nicht ganz abgenabelt, wenn er immer noch auf Gläschennahrung Wert legt. Speziell, wenn der Inhalt eher breiig denn flüssig und alkoholgeschwängert ist.

Die Idee mit dem Permanentmarker ist nicht schlecht. Hat er, nachdem die Fenster voll waren, auf Wänden und Fliesen weitergeschrieben?

Was die Zukunft des kleinen Neon betrifft, vielleicht kann er ja noch das Produkt wechseln? In Berlin, wie ich hörte, soll ein hoher Bedarf an Hirn bestehen. Da könnte er sich dumm und dämlich (sic!) verdienen!

Eigentlich isst der kleine Neon auch sehr gerne Frischgekochtes, jedoch, wenn Zeit ein knappes Gut wird, ist "frisch" eben das Ploppen des Uncle Bens Aludeckels vor dem Ertränken des Reistellers [Immerhin kommt die Hähnchenbrust dazu frisch aus der Pfanne].

Mai oder so fliege ich mal rüber, um mir den Zustand der WG-Wohnung anzusehen und dann entsprechende Rücklagen in Millionenhöhe zur Besänftigung des indischen Vermieters zu schaffen.

Bei meiner Gläschennahrung plöpfliff (das ist Autokorrektur à la iPad) ploppt was ganz Anderes. Eigentlich ist es ja auch eher Flaschennahrung. Außerhalb dieses gastlichen Landes.

Soso, Inder. Das bedeutet, dass hinter all den wirtschaftlichen Verstrickungen eigentlich Ihnen die Mehrheit an Jaguar gehört?
Iwo. Ich fände es schon toll, wenn ich die Mehrheit an nur einem Jaguar hätte. Gar nicht mal so unsportlich, der F-Type.
Dieser Abschluss erscheint mir höchst fragwürdig. Wenn es auch ein Fach Grand Theft Auto gibt, sollten Sie in Erwägung ziehen, die Studiengebühren zurück zu verlangen ( ich habe gehört, solche Seminare gibt es sehr kostengünstig auf diversen Spielkonsolen ).
Ich habe Ihren Kommentar weitergewhatsappt und soll Ihnen ausrichten, dass Sie heute Abend Besuch von zehn finsteren, schlechtgelaunten und uneinsichtigen Freunden des Sinaloa-Kartells bekommen. War nett, Sie kennengelernt zu haben, Herr Shhhhh!
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