Blutrote Boxershorts
Eigentlich ging's mir an diesem Tag richtig dreckig. Hierbei definiert sich 'dreckig' mit Fieber oberhalb der 39-Grad-Grenze, einem entzündeten Hals in der Dicke von Jabba the Hutt, Augen so verquollen wie Schwarzenegger in Total Recall (kurz bevor der aktivierte Reaktor eine atembare Atmosphäre auf dem Mars herstellt) und verklebten Tuben, deren Inhalt auch gut als megaübler Pattex Montagekleber extrastark hätte verkauft werden können. Der kleine Neon hatte mich also mit irgendeiner letalen Mutation dieses West-Nil-Ebola-Malaria-H1N5-Vogelgrippe-Virus angesteckt und das letzte, das wirklich allerletzte, worauf ich an diesem Wochenende Lust hatte, war, ein Studentenzimmer in Holland in einen wieder bewohnbaren Zustand zu transformieren.
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Und so hatte es Linda überraschend geschafft, unseren Wunsch nach einem adäquaten Zimmer mit partieller Bad- und Küchennutzung endlich zu erfüllen. In allerletzer Minute, gerade rechtzeitig zum Studienbeginn, hatte es also mit der neuen Unterkunft geklappt, und es blieb keine Zeit, die Übergabe und den Einzug noch weiter nach hinten zu schieben. So packten wir den guten alten T bis unters Dach: Farben, Pinsel, Rollen, Klebeband, Abdeckplanen, Bett, Schreibtisch und 1000 andere Dinge, die über die Grenze gehen sollten.
Nur die Tüte mit meinen Arbeitsanstreicherrenovierungsjeans und -schuhen blieb leider einsam in unserer Diele stehen - aber das merkte ich erst, als die Verträge in Holland lange unterschrieben waren, wir alleine in der Wohnung standen und der kleine Neon mich erwartungsvoll ansah, was nun wohl als Nächstes passierte. "Ich denk, die Holländer sehen das ganz entspannt: da muss ich improvisieren.", sage ich zum kleinen Neon, ziehe die schwarze, unter keinen Umständen als Malerhose zu missbrauchende Boss-Jeans aus, zupfe die Boxershorts zurecht, und beginne, den 10-Liter-Eimer Farbe anzurühren.
Und ich sollte Recht behalten. Von den 5 auf der Straße vorbeigehenden und erfreut in die 1.Etage blickenden Frauen
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Und so hatte es Linda überraschend geschafft, unseren Wunsch nach einem adäquaten Zimmer mit partieller Bad- und Küchennutzung endlich zu erfüllen. In allerletzer Minute, gerade rechtzeitig zum Studienbeginn, hatte es also mit der neuen Unterkunft geklappt, und es blieb keine Zeit, die Übergabe und den Einzug noch weiter nach hinten zu schieben. So packten wir den guten alten T bis unters Dach: Farben, Pinsel, Rollen, Klebeband, Abdeckplanen, Bett, Schreibtisch und 1000 andere Dinge, die über die Grenze gehen sollten.
Nur die Tüte mit meinen Arbeitsanstreicherrenovierungsjeans und -schuhen blieb leider einsam in unserer Diele stehen - aber das merkte ich erst, als die Verträge in Holland lange unterschrieben waren, wir alleine in der Wohnung standen und der kleine Neon mich erwartungsvoll ansah, was nun wohl als Nächstes passierte. "Ich denk, die Holländer sehen das ganz entspannt: da muss ich improvisieren.", sage ich zum kleinen Neon, ziehe die schwarze, unter keinen Umständen als Malerhose zu missbrauchende Boss-Jeans aus, zupfe die Boxershorts zurecht, und beginne, den 10-Liter-Eimer Farbe anzurühren.
Und ich sollte Recht behalten. Von den 5 auf der Straße vorbeigehenden und erfreut in die 1.Etage blickenden Frauen
- sahen mir 5 schmunzelnd auf die Boxershorts
- lachten 3 und zeigten mir einen OK-Daumen
- pfiffen 2 lautstark und wollten mehr sehen.
ln der letzte Schrei.