Wie begeht man(n) den Prostata-Tag?
Als überzeugter Vater und ausgewiesener Prostatabesitzer nehme ich diese rasante Refokussierung auf Männer als gesellschaftlich wertvolle und vor Krankheit zu bewahrende (weil erhaltungswerte) Spezies mit Freude und sanfter Genugtuung zur Kenntnis.
Doch schon eröffnet sich die nächste Herausforderung: Wie begeht man(n) am besten einen Prostata-Tag? Wie erfüllt man diese neue Möglichkeit der Thematisierung männlicher Inhalte mit Leben?
Wäre es z.B. angemessen, wenn ich in diesem Rahmen zu einem "Tag der offenen Tür" aufrufe oder könnte das - sagen wir in Köln - falsch verstanden werden?
Erlaube ich protagonistischen und generell neugierig-interessierten Bildungsbürgern beiderlei Geschlechts unter Verwendung wohlgeformten technischen Geräts und in Anlehnung an die allseits verehrte Annie Sprinkle einen Blick auf meine fröhlichrosa-knackfrische Prostata - bzw. was dafür gehalten wird?
Versammle ich meine besten Männerfreunde um mich und ziehe mit Ihnen lautstark und plakativ zum nächsten Proktologen, um für den Sinn regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen zu demonstrieren und schließlich durch eigenes, williges Bücken vorzuleben?
Könnte es für die Männerbewegung hilfreich sein, wenn ich Susan Stahnke bitte, einen Film von meiner feiertäglichen Prostata-Untersuchung für das "Gesundheitsmagazin Praxis" zu erstellen. Und würde sie sich damit endgültig einen Platz in der Welt medizinisch-unterhaltender Kurzfilme sichern?
Oder wäre soviel Öffentlichkeit kontraproduktiv und würde aufstrebenden Psychologiestudentinnen nur Anlass geben, mir im Rahmen ihrer mitfühlenden Diplomarbeit eindringliche, mit hochgezogener Augenbraue formulierte Fragen ob meiner extrovertierten Prostata-Fixierung zu stellen?
Soll ich also das Risiko eingehen, irgendwann womöglich nur noch mit Plastiktüte über dem Kopf durch ALDI gehen zu können oder lieber den Tag in trauter Zweisamkeit und stiller Verehrung für meine exokrine Drüse verbringen?
Zielführende Ratschläge sind gerne willkommen.
Neon!
verwirrtenverwirrenden Voodoo-Phantasien ganz schön durcheinander gebracht! Jetzt glauben Sie selber schon daran! ;)Und vorher wird ein "non-disclosure agreement" unterschrieben! *s
unruhigen. Ich habe in etwa so viel Ahnung von Psychotherapie wie mein Hausarzt seit seinem letzten Klinikaufenthalt Ahnung von Gehirnchirurgie hat.Wollen Sie mit Ihrer großzügigen Organspende tatsächlich auf lebenserhaltende Funktionen inkl. Steuerung des Sexual- und Fortpflanzungsverhaltens verzichten?
Schlafen Sie besser nochmal drüber. Gute Nacht.
Obwohl ich eher an eine kleine, finanzielle Spende dachte: als stolzer Träger der Mutter-Theresa-Gedenkplakette 1999 und 2. Vorsitzender des eingetragenen Vereins "Gehirn für alle!" würde ich mich bereit erklären, ein Teil meiner Hypophyse abzugeben. Ich glaube ich hab eh' zu viel Hormone!
2. Auch bei einer Teilspende besteht die Gefahr, dass Sie zusammen mit Ihrer Gedenkplakette auch gleich Ihren Löffel abgeben können.