Tipp: Tocotronic
Zwanzig Jahre Tocotronic haben soeben mit dem im Januar erschienenen zehnten Album "Wie wir leben wollen" einen würdigen Meilenstein bekommen.
Flüssige, eingängige Pop/Rock-Rhythmen, die einem bald nicht mehr aus dem Ohr wollen und in sonderbarem Kontrast zu der komplexen, ausgefeilten Textlyrik stehen. "Wie wir leben wollen" ist eine wunderbare Klangwelt aus 17 Song-Preziosen, aufgenommen auf dem Unikum einer 1958er (natürlich analogen) Telefunken-4Spur-Tonbandmaschine, deren Sound einem Lust macht, mal wieder eine alte Beatles oder Steve Hackett Vinylscheibe auf den Drehteller des hoffnungslos verstaubenden Plattenspielers zu legen.
Die Songtexte: allesamt in leicht ironischem Unterton verfasste Lebensrezensionen, Selbstreflektionen, Zukunftshypothesen, weder schmalzig noch larmoyant noch übermäßig eigengnädig (Textzitat 'Im Keller': "Hey - ich bin jetzt alt, hey - ich bin bald kalt, im Keller wartet schon der Lohn. Ich war keiner von den Stars, ich war höchstens Mittelmaß, doch schwere Arbeit war es nicht, für mich").
Schöne, wohl gesetzte Worte in frisch-arrangierten Kombinationen finden sich in allen Stücken ('Auf dem Pfad der Dämmerung': "Alle sollen mich begehren, und mich mit Gewicht beschweren, in die Leere will ich kriechen, um mich solls nach Erdbeer'n riechen"), regen an zum Gedankenfließenlassen und sind Balsam auf die durch omnipräsente Mainstream-Einheitsdudelei dauerblutenden Ohren.
Und so schließe ich diesen dringlichen Musiktipp mit einem der nettesten Komplimente, das man seinem Lebensabschnittspartner machen kann: "Um Dämonen zu vertreiben, will ich für dich nüchtern bleiben." und "Warte auf mich auf dem Grund des Swimmingpools!".
Neon!
Tocotronic - "Wie wir leben wollen" Album Player (Direktlinks ab 0:06)
alternativ auf Deezer
Flüssige, eingängige Pop/Rock-Rhythmen, die einem bald nicht mehr aus dem Ohr wollen und in sonderbarem Kontrast zu der komplexen, ausgefeilten Textlyrik stehen. "Wie wir leben wollen" ist eine wunderbare Klangwelt aus 17 Song-Preziosen, aufgenommen auf dem Unikum einer 1958er (natürlich analogen) Telefunken-4Spur-Tonbandmaschine, deren Sound einem Lust macht, mal wieder eine alte Beatles oder Steve Hackett Vinylscheibe auf den Drehteller des hoffnungslos verstaubenden Plattenspielers zu legen.
Die Songtexte: allesamt in leicht ironischem Unterton verfasste Lebensrezensionen, Selbstreflektionen, Zukunftshypothesen, weder schmalzig noch larmoyant noch übermäßig eigengnädig (Textzitat 'Im Keller': "Hey - ich bin jetzt alt, hey - ich bin bald kalt, im Keller wartet schon der Lohn. Ich war keiner von den Stars, ich war höchstens Mittelmaß, doch schwere Arbeit war es nicht, für mich").
Schöne, wohl gesetzte Worte in frisch-arrangierten Kombinationen finden sich in allen Stücken ('Auf dem Pfad der Dämmerung': "Alle sollen mich begehren, und mich mit Gewicht beschweren, in die Leere will ich kriechen, um mich solls nach Erdbeer'n riechen"), regen an zum Gedankenfließenlassen und sind Balsam auf die durch omnipräsente Mainstream-Einheitsdudelei dauerblutenden Ohren.
Und so schließe ich diesen dringlichen Musiktipp mit einem der nettesten Komplimente, das man seinem Lebensabschnittspartner machen kann: "Um Dämonen zu vertreiben, will ich für dich nüchtern bleiben." und "Warte auf mich auf dem Grund des Swimmingpools!".
Neon!
Tocotronic - "Wie wir leben wollen" Album Player (Direktlinks ab 0:06)
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- Reinhörtipps:
- Im Keller
- Auf dem Pfad der Dämmerung
- Chloroform
- Eine Theorie
- Wie wir leben wollen
vergucktverhört?Apropos - wann kommt eigentlich das Album 'Tokio Hotel meets Dresden Dolls' heraus?
Aber es wird dann zu ihrer neuen Justin-Bieber-Frisur passen.