Eichelregen und Bucheckernmonsun
Gestern jedoch bekam ich erste Zweifel an dieser These. Je tiefer ich nämlich in den Herbstwald eintauchte, desto stärker wurde ein seltsames Geräusch, das zuerst klang wie ein sanft beginnender Floridaregen. Vereinzelte dumpfe Einschläge auf weichem Waldboden, abgelöst durch kecke Klock-klock-klocks von über Baumstamm-Bande spielenden Nussfrüchten, gefolgt von einem immer stärker werdenden Surren, Rauschen und geheimnisvollen Prasseln.
Es war nicht der ganze Wald. Bei weitem nicht. Aber eine bestimmte, verschworene Gruppe von Bäumen hatte beschlossen, dass es Zeit wäre für das große Rauschen. Alles war präzise geplant. Einer fing an und gab das Zeichen. Und wie in einer langgezogenen Welle setzen sich um dieses Zentrum herum die Bäume in Bewegung, ächzten kurz, streckten sich durch, schüttelten sich und ließen dann auf Kommando ihre Eicheln und Bucheckern fallen.
15 Minuten dauerte der plötzliche Eichelregen und Bucheckernmonsun. Dann wurde es stiller. "Eicheln Stop!" rief ich vorlaut dem Kommandobaum zu. Der Wald verstummte. "Und da sagt man immer, Mensch und Natur verstehen sich nicht", dachte ich und wandte der Kommandoeiche den Rücken zu. Dann bekam ich die vierte Eichel auf den Kopf. Ich denke, Eichen sind nicht sehr empfänglich für Ironie.
Neon!
@Frau rinpotsche - bei Herrn Mahakala aber nicht! *s