Dienstag, 7. Juni 2016

Sigur Rós

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Ihre Songtitel wie Hoppipolla oder Gobbledigook könnten gut als Name für ein IKEA Boxspringbett oder einen Höhlentroll aus Mittelerde durchgehen. Doch trotz der für deutsche Augen ulkigen Liedgut­benamsung habe ich selten eine ernsthaftere und authentischere Gruppe kennengelernt. Seit ich den Southside Festivalauftritt von Sigur Rós gesehen habe, war ich spätestens ab dem Song Svefn-G-Englar unwiderruflich interessiert — und es ist für jemanden, der selbst Gitarre spielt, gar nicht mal so einfach zu verdauen, wie Sänger „Jónsi“ Birgisson mit einem Cellobogen die Saiten seiner E-Gitarre bearbeitet.

siehe auch: offizielles Video von Svefn-G-Englar

Sigur Rós ist eine in den Neuzigern gegründete isländische Band, die einen eigenwilligen, manchmal düsteren, immer mystischen Stil aus Post-Rock, Psychodelic und Ambient professionalisiert hat. Birgisson singt mit hoher Falsett-Stimme eine Mischung aus isländisch und einer selbst erfundenen Kunstsprache und so geht es als Zuhörer auch niemals um das Verstehen oder Gutfinden oder Mitsingen der Lyrics, auch nicht um ein musikalisches Gemeinschaftserlebnis, sondern immer um das individuelle Einlassen auf und Miterleben der unglaublichen Klangräume, die Sigur Rós erzeugen.

Die Melodien und Arrangements folgen einem präzisen, faszinierenden Design, oft mit einem pulsierenden, sich selbst verstärkenden Aufbau wie hier bei Ára Bátur, aufgenommen in den Abbey Road Studios.

Ich bin nicht sicher, was genau die Ursache ist, dass mich diese Musik berührt. Vielleicht aktiviert sie meine verschütteten, grego­rianischen Choral-Rezeptoren als ehemaliger Kurzzeit-Messdiener, vielleicht erinnert sie mich an die Kinderlied­harmonien meiner Mutter, wenn ich krank im Bett lag, vielleicht macht es mich einfach glücklich und zufrieden, wenn ich die Musik und die Naturschönheiten des Olsen Olsen-Videos auf mich wirken lasse.

Sigur Rós ist dieses Jahr wieder auf Welttournee. Für Rheinländer sind die Festivals in Belgien und Holland die am besten erreichbaren Konzerte:

  • Dour Festival, Dour/BE (16. Juli)
  • Lowlands Festival, Biddinghuizen/NL (20. August)

Ich werde mich wohl per Motorrad auf den Weg nach Holland machen; etwas mehr als 2 Stunden pro Strecke ist nun wirklich kein Aufwand für eine Sigur Rós Erfahrung.

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