Mittwoch, 11. September 2013

Frisch verliebt

"Nehmen Sie sie und haben Sie Spaß! Und lassen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen!", ruft der Geschäftsführer grinsend in meine Richtung. Seine blonde, etwas abseits stehende Frau schaut leicht konsterniert. Sie scheint nicht ganz sicher zu sein, ob nicht sie damit gemeint ist. Doch meine Augen und mein Herz sind gerade ganz woanders.

Noch stumm steht sie da, wuchtig, geduckt, kraftvoll. Nur schwer kann sie ihre unterschwellige, entschlossene Aggressivität verstecken, die unweigerlich ausbricht, wenn man sie reizt. Schnell ändere ich die Höhenverstellung, damit ihr Becken sich hebt - so ist es für mich angenehmer. Ich schwinge ein Bein über sie, richte sie auf, umfasse fest ihre beiden Seiten und suche dann diese einzigartige Stelle, die sie auf Knopfdruck zum Schnurren bringt.

Leicht mürrisch und grollend meldet sie Bereitschaft zurück. Etwas kühl reagiert sie noch auf meine sanften Handbewegungen rechts, dann willigt sie ein, brummt runder und zufrieden, will endlich los. "Keine Angst, ich bringe sie heil zurück!", nicke ich dem GF zu. Seine blonde Frau ist jetzt sicher, dass nicht sie gemeint war. Schmatzend schnarrt der erste Gang in seine Rasterung und ich gebe ihr vorsichtig von dem Stoff, der sie hitziger macht.

Schnell sind wir am Ortsausgang bei 100km/h im Dritten und es scheint, als würde sie gerade jetzt erst richtig erwachen und flüsternd anbieten, nun richtig schmutzig zu werden. "Gib mir mehr!", haucht sie lasziv in den Helm und ich schalte sie weiter hoch. Glucksend lässt sie den Boxer vibrieren, neigt sich leichtfüßig in die Kurven, galoppiert befreit auf den Geraden. Trotz ihrer Fülle verblüfft sie mit hingebungsvoller Handlichkeit, überrascht mit spielerischer Leichtigkeit in engen und nassen Situationen, reagiert artig auf geänderte Anweisungen, demonstriert stets ihren "will to please".

Glücklich und berauscht von so viel Perfektion biege ich wieder auf den Garagenvorplatz ein. "Und?", fragt der GF. "Ich nehme sie!", sage ich. Seine blonde Frau schaut leicht enttäuscht, weil nicht sie gemeint ist. Ich hingegen tröste den GF, der gerade krachend realisiert, dass er im Begriff ist, seine Traummaschine endgültig zu verkaufen, für die ihm die Zeit fehlt. "Ich werde sie in Ehren halten und immer gut behandeln!", verspreche ich gerührt. Er seufzt. Seine Frau lächelt dankbar.

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