Dienstag, 21. Mai 2013

Das Grauen in Frauenhandtaschen

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Bislang dachte ich, die am meisten verseuchtesten Plätze auf dieser Welt sind Fukushima, Norilsk, Tschernobyl und die Feuchtgebiete der Autobahnraststätte Münsterland-West. Hm, und vielleicht Herrn Mahakalas verlassene Messi-Wohnungen. Aber es gibt Schlimmeres, Grauenvolleres, bei weitem Entsetzlicheres. Forscher haben mir am Wochenende bestätigt: eine Frauenhandtasche ist keimverseuchter als eine öffentliche Toilette.

Es ist nun nicht so, dass ich um die Gefährlichkeit der Frauenhandtasche an sich bislang nicht Bescheid wusste. Ich selbst habe es mir zur Angewohnheit gemacht, jede Frau, die sich mir auf weniger als zwei Meter nähern will, zunächst zu zwingen, ihren Handtascheninhalt auf einem Analysetisch vor mir zu entleeren. Dann fordere ich sie auf, sich in einem Sicherheitsabstand von 5m auf den Boden zu knien und sich per Self-Bondage Hände und Füße zu fesseln. Sicher ist sicher. Manche Doppel-X-Chromosomenträger können nämlich plötzlich sehr aggressiv werden, wenn man die seltsamen Gegenstände und mutmaßlichen Opfergaben in ihren heiligen Aufbewahrungsbeuteln untersucht.

Während der Tascheninspektion trage ich selbstverständlich Einmalhandschuhe und zertifizierte Ganzkörperschutzanzüge, wie sie Tatortreiniger von amerikanischen Schulmassakern verwenden. Das hat mir bislang das Leben gerettet, wie ich nun erfahren musste, da Frauenhandtaschen reine Brutstätten für heimtückische Bakterien und bärbeißige Keime sind.

Primär ist Handtaschenanalyse für mich eine Art Profiling für potenzielle zukünftige Zickerei, eine Art visionäre Precog-Wahrnehmung für unerkannte Inkompatibilitäten - übrigens eine absolut sichere Methode.

Aus ihrer genetischen Historie als steinzeitliche Sammlerin verfügt Frau nämlich über keine inhaltliche Sinngebung des Handtascheninhalts - sie plant das Universum ihres Taschenbiotops nicht als logische Konsequenz eines bestimmten Zwecks, sondern bietet es wissenden Männern als unfehlbaren Einblick in das Konglomerat vergangener Ereignisse oder Nichtereignisse, eine Musterkollektion der Bruchstücke ihrer fragilen Psyche.

Nichts, was sich in einer Frauenhandtasche findet, ist ohne Bedeutung. Alles hat seine intuitive Existenzberechtigung, auch, wenn wir Männer es mit den uns verfügbaren Ressourcen nicht begreifen können. Ob Hundeleckerchen, Ersatzwindeln, vor 3 Jahren abgelaufene Kondome, eingeschweißte Fleischwürste, Socken, Notfalltampons oder der Kugelschreibervorrat einer großen Aktiengesellschaft: stellen Sie keine Fragen. Nehmen Sie es einfach zur Kenntnis, legen Sie es schweigend zurück, lächeln Sie, lassen Sie sich nichts anmerken.

Ziehen Sie Ihre Schlüsse - und ziehen Sie sie schnell. Wenn Sie der Tascheninhalt verstört hat: Laufen Sie! Noch kniet die Frau gefesselt in 5m Abstand! Sie können es schaffen, denn noch haben Sie einen leichten Vorsprung! Aber seien Sie sicher: Frau hat bereits das Klappmesserchen aus ihrem Handtaschennageletui in der Hand und sägt an den Seilen.

Mein Name ist Neon. Ich habe dies oft überlebt. Ihr findet mich in Düsseldorf. Ich werde täglich um die Mittagszeit am Hafen sein, wenn die Sonne am höchsten steht. Wenn Ihr da draußen seid, wenn irgend jemand da draußen ist, ich kann Nahrung, Schutz und Sicherheit bieten. Für alle Männer da draußen: Ihr seid nicht allein!

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