Freitag, 10. Juli 2009

July's Official "Tragic Proof of a Missing 'Why?' Chromosome" Price

Atheisten haben meist ein sehr entspanntes Verhältnis zum Tod. Früher als andere haben sie reinen Tisch mit all den lieblichen Fiktionen eines weihrauchschwangeren potenziellen Weiterlebens gemacht, haben der inherenten Arroganz der vielen Ewigkeitsgläubigen, dass ebenjene eine nachhaltigere Zukunft im Anschluss an ihre körperliche Destruktion verdienten und bekämen als beliebige andere Lebewesen "niederer Gattung", schon lange eine Absage erteilt.

Der große Irrtum des Menschen ist eben die ewige, zwanghafte Suche nach dem Sinn, nach "seinem" Sinn. Und weil er nicht bereit ist, zu akzeptieren, dass sein Leben nur ein zufälliger Atomwimpernschlag im Universum ist, kreiert er sich das hilfreiche Narkotikum seiner ewigen post-mortalen, transformierten Geistwesenexistenz. Gottseidank (mea culpa für diesen Mismatch) sind Atheisten meist furchtbar nette Leute: sie gönnen den zwanghaften Sinnsuchern das Verbleiben in ihren baldrianesken Denkmodellen, deren Falsifizierung sie post-mortem ja sowieso nicht mehr bedauern können. Wer's braucht - you're welcome.

Aber ich verliere mich. Zur Einleitung des heutigen Preisträgers sollte eigentlich nur von meiner Seite gesagt werden, dass jeder Tod an sich bedauerlich ist. Und dass selbst ich als katholisch mittelstreng-erzogener und mittels strengen Nachdenkens "andersdenkend" Gewordener dem Tod einen gewissen Respekt entgegenbringt, einfach, weil er einen unausweichlichen Schlussakkord für alle Lebewesen darstellt. Selbst so tragischen wie dem des 29-jährigen Vincent Smith II. Und obwohl man nicht sagen kann, dass Vincents Terminierung und finale Entfernung aus der menschlichen Gen-Pool-Gesamtheit auf ein herausragend dämliches Verhalten seinerseits zurückzuführen ist, so lässt seine Geschichte doch eine gewisse Stringenz und Tragik erkennen, die einen würdigen Preisträger auszeichnen.

Schon 1997 wurde Vincent in Pennsylvania aus einem Auto katapultiert und lag fürderhin lange Zeit im Koma. "Wir haben ihn schon damals verloren geglaubt", berichtet Tante Teresa, "aber jetzt ist er wirklich gegangen". Denn am vergangenen Mittwoch, den 8. Juli, stand Vincent nach langer Rekonvaleszenz und Arbeitssuche über einem 8-Fuß-hohen Schmelzbottich für heiße Schokolade, wo er, was Teil seiner dortigen Arbeitsaufgaben war, größere Stücke von Rohschokolade in die etwa 50 Grad heiße, bereits gut gefüllte Rührschüssel bröckelte.

Ein größerer Plan oder der Zufall wollten es, dass Vincent just in dem Moment ausrutschte und in den Behälter fiel, wo ihn außerdem unmittelbar ein rotierender metallischer Rührarm am Kopf traf und Vincents vorzeitiges schokoladiges Ende besiegelte. Obwohl Arbeitskollegen sofort den Not-aus-Schalter aktivierten, konnte der dann bereits leblose Vincent erst nach 10 Minuten aus der heißen Schokolade geborgen werden.

Die illegale und ohne Lizenz in Camden (New Jersey) produzierende Schokoladenfirma Cocoa Services, Moorestown, Burlington County, war gestern zu keiner Stellungnahme bereit.

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