Sonntag, 20. Mai 2007

Wie begeht man(n) den Prostata-Tag?

prostata

Die Zunahme gesellschaftlicher Respektbezeugungen für Männer in ihren besten Jahren will derzeit nicht abreissen. Zuerst ergab ich mich am 17.5. wohlwollend dem Vatertag - nun streichelt am 22.5. der jüngst eingerichtete Prostata-Tag mein männliches Ego.

Als überzeugter Vater und ausgewiesener Prostatabesitzer nehme ich diese rasante Refokussierung auf Männer als gesellschaftlich wertvolle und vor Krankheit zu bewahrende (weil erhaltungswerte) Spezies mit Freude und sanfter Genugtuung zur Kenntnis.

Doch schon eröffnet sich die nächste Herausforderung: Wie begeht man(n) am besten einen Prostata-Tag? Wie erfüllt man diese neue Möglichkeit der Thematisierung männlicher Inhalte mit Leben?

Wäre es z.B. angemessen, wenn ich in diesem Rahmen zu einem "Tag der offenen Tür" aufrufe oder könnte das - sagen wir in Köln - falsch verstanden werden?

Erlaube ich protagonistischen und generell neugierig-interessierten Bildungsbürgern beiderlei Geschlechts unter Verwendung wohlgeformten technischen Geräts und in Anlehnung an die allseits verehrte Annie Sprinkle einen Blick auf meine fröhlichrosa-knackfrische Prostata - bzw. was dafür gehalten wird?

Versammle ich meine besten Männerfreunde um mich und ziehe mit Ihnen lautstark und plakativ zum nächsten Proktologen, um für den Sinn regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen zu demonstrieren und schließlich durch eigenes, williges Bücken vorzuleben?

Könnte es für die Männerbewegung hilfreich sein, wenn ich Susan Stahnke bitte, einen Film von meiner feiertäglichen Prostata-Untersuchung für das "Gesundheitsmagazin Praxis" zu erstellen. Und würde sie sich damit endgültig einen Platz in der Welt medizinisch-unterhaltender Kurzfilme sichern?

Oder wäre soviel Öffentlichkeit kontraproduktiv und würde aufstrebenden Psychologiestudentinnen nur Anlass geben, mir im Rahmen ihrer mitfühlenden Diplomarbeit eindringliche, mit hochgezogener Augenbraue formulierte Fragen ob meiner extrovertierten Prostata-Fixierung zu stellen?

Soll ich also das Risiko eingehen, irgendwann womöglich nur noch mit Plastiktüte über dem Kopf durch ALDI gehen zu können oder lieber den Tag in trauter Zweisamkeit und stiller Verehrung für meine exokrine Drüse verbringen?

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