Vergangenes Wochenende hat eine Freundin mir ihre Patientenverfügung gegeben, in der ich als Bevollmächtigter genannt werde. Ich halte das für eine sehr sinnvolle Idee und werde mir kurzfristig auch eine machen. Besonders nach deinem Beitrag.

Drück dich ganz feste!
Danke, lieber Keks! Das ist ein großes Vertrauen, das deine Freundin dir damit zeigt. Ich habe selbst auch noch keine Verfügung, aber werde mich auch darum kümmern. Es könnte ja nur eine Sekunde der Unaufmerksamkeit sein, eine Kreuzung, ein Sturz, eine verpasste Treppenstufe, und man wünschte, man hätte eine in der Schublade liegen.
Ich weiß nicht, ob ich so viel Verantwortung tragen wollte/könnte.
Vor 5 Jahren hat mir meine Tante eine notarielle Generalvollmacht erteilt. Beim späteren genaueren Durchlesen dieser Vollmacht wurde mir dann schnell klar, welchen immensen Umfang eine solche Bevollmächtigung hat.

Neben den ganzen vermögens- und gesundheitsrechtlichen Kompetenzen heißt es da:
  • [...] Der Bevollmächtigte darf auch eine mit Freiheitsentziehung verbundene Unterbringung von mir durchführen, wenn dies zu meinem Wohle gem. den Bestimmungen des §1906 BGB erforderlich ist.
  • Der Bevollmächtigte ist auch berechtigt, in eine Freiheitsentziehung von mir durch mechanische Vorrichtungen, Medikamente, oder auf eine andere Weise über einen längeren Zeitraum oder regelmäßig während des Aufenthaltes in einer Anstalt, einem Heim oder sonstigen Einrichtung einzuwilligen. [...]

Wenn man will, kann man mit einer einfachen Unterschrift jede Entscheidung über sein Leben komplett überantworten. Und hoffen, dass sie jemand übernommen hat, der verantwortungsvoll damit umgeht.
Es ist ja nicht nur eine Vertrauensfrage, sondern eben das Bewusstsein, wie viel man da jemanden aufbürdet.
Es sollte jemand sein, dem ein Gespür zur glücklichen Kombination aus Respekt, Liebe und Bauch innewohnt. Diejenigen zu finden ist nur dadurch leicht, indem man selbst so lebt.
Ach was, wenn'Se zickt, kommt'Se ins Heim!

@Frau rinpotsche - so wollt ich's eigentlich sagen!
Jeder Mensch ist dennoch anders, mag da auch noch so viel Respekt, Liebe und Bauch vorhanden sein. Ganz genau zu wissen, wie ein anderer denkt, wenn der das nicht mehr mitteilen kann, halte ich für unmöglich.
Die einzige Lösung für die später vielleicht nicht mehr mögliche Kommunikation ist die vorherige Kommunikation. Als Bevollmächtigter/Verantwortlicher ist es das Allerwichtigste, exakt zu verstehen, was der Vollmachtgeber denkt, will, beabsichtigt und wie er sich wann entscheiden würde.

Es bringt einen ein wenig aus dem Dilemma, wenn man mehr "Umsetzer" als "Entscheider" ist.
Aber was weiß man denn im Heute, was man im Morgen in so einer Situation denken wird? Ich glaube schon, dass sich da so manche Einstellungen ändern können.
Eben drum braucht es ein gerüttelt Maß an eigener, diesbezüglicher Gesundheit, um eine solche von anderen überhaupt in Aussicht gestellt zu bekommen. Das eine bedingt das andere, und als genusssüchtiger und mathegeiler Mensch möchte ich die Schönheit dieser Gleichung betonen!
@Frau Araxe - Erstens müsste man versuchen, für Entscheidungsabläufe bestimmte sachliche Kriterien zu vereinbaren. Zustände kann man relativ präzise beschreiben - und auch die Konsequenzen des Erreichens dieses Zustandes.

All das kann und sollte man gemeinsam regelmäßig aktualisieren, z.B. um Kriterien zu verfeinern oder Konsequenzen anzupassen. Wie soll es sonst gehen? Die Alternative wäre, die Verantwortung abzulehnen und den Menschen sich selbst zu überlassen.
Nur weil eine Gleichung aus meiner Sicht nicht ganz aufgeht, heißt das nicht, dass man es nicht versuchen sollte. Einfach finde ich das aber trotzdem nicht.
Vieles ist nicht einfach, Frau Araxe. Es ist ja auch nicht einfach, mich irgendwann leblos in Ringelstrümpfen in LàBas ausgestellt zu sehen, aber trotzdem versuchen Sie's immer wieder. Ich find's gut, dass Sie da ehrgeizig bleiben. Bei anderen Problemstellungen funktioniert das sicher auch.
Sie kennen das doch – gerade weil es nicht einfach ist. Alles andere wäre langweilig.
Das unterstreicht die doch eingeseelte Tastatur und das Bedürfnis nach Halt. Sei er auch nur virtueller Natur!
Eingeseelte Tastatur hört sich aber nur bedingt genusssüchtig an.
Ja? Vermutlich, und da könnten Sie insgeheim Recht haben, bezog ich mich nicht ausschließlich auf das Bloggeschehen, sondern auf die Korrespondenz, die sich anbei entwickelt.

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