Mittwoch, 25. März 2015

4U9

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Montagabend. Es ist dunkel, schon nach 22:00 Uhr, als ich ins Auto springe und zum Düsseldorfer Flughafen eile. Heute, endlich, nach über 3 Monaten in England, kommt der kleine Neon nach Abschluß des zweiten Trimesters zurück und ich freue mich darauf, ihn wieder in die Arme zu schließen.

"4U9irgendwas" hatte er noch kurz die Flugnummer auf Whatsapp geschrieben, Germanwings, A320, die letzte aus Birmingham an diesem Tag. Erst morgen früh wird sie aus Düsseldorf weiterfliegen, um anderswo Menschen abzuholen. Aufgeregt stehe ich vor Ankunftsgate 1A und kann es kaum erwarten, bis die automatische Türe sich öffnet und er wieder hier ist.

Morgen, in nicht mal 12 Stunden, werden andere Eltern vergeblich auf diese Maschine warten. Keines ihrer Kinder wird durch das Gate treten und lachend auf sie zulaufen. Still, mitfühlend und rücksichtsvoll wird man sie in einen abgeschlossenen Bereich führen, wo man die vertraute Welt, wie sie sie kannten, durch ein paar Sätze unwiederbringlich zerstören wird.

All das weiß ich noch nicht, als ich den kleinen Neon endlich in den Armen halte. "Schön, dass du wieder da bist!", sage ich, unwissend und so nichtsahnend, dass die gleiche Maschine morgen 150 Menschen in den Tod reißen wird.

Das Leben hängt an einem seidenen Faden — es taumelt von einem Zufall in den nächsten, manchmal ein unfassbar grausamer: die falsche Zeit, der falsche Ort, die falsche Entscheidung, die unverschuldete und gleichzeitig unabweisbare Konsequenz fremden Handelns. Der kleine Neon lebt. Darüber bin ich glücklich und dankbar. Und ich weine mit den Eltern, die dieses Glück nicht hatten.

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